Asset Management: wie & was?

Asset Management ist im Wesentlichen die Antwort auf eine sehr einfache Frage:

„Was machst du, wenn wichtige Ausrüstung kaputt geht?“

Es ist eine einfache Frage, aber darauf eine Antwort zu geben, erfordert etwas Denkarbeit. Denn egal, ob es sich um eine komplexe Maschine oder eine Glühbirne handelt: Du möchtest eine Strategie haben, um etwas zu reparieren oder zu ersetzen, wenn es kaputt geht. Wenn deine Geräte stillstehen und du nicht arbeiten kannst, entgehen dir Chancen und Umsätze! Asset Management ist da, um dies zu verhindern. Die Definition, die die ISO für Asset Management gibt, lautet:"Koordinierte Tätigkeit einer Organisation, um Wert aus Objekten, Dingen oder Entitäten zu realisieren, die für eine Organisation tatsächlichen oder potenziellen Wert haben." Oder einfacher ausgedrückt: Asset Management ist das strategische Warten auf alles, mit dem du Geld verdienst! Ob es sich um IT-Geräte, Fahrzeuge, schwere Industriemaschinen oder Gebäude handelt, spielt keine Rolle. Das Prinzip des Asset Managements lässt sich in jeder Branche und für jedes Unternehmen anwenden.

Das Konzept dreht sich nämlich darum, Einblick in den gesamten Lebenszyklus aller deiner Vermögenswerte zu bekommen. Die Implementierung eines Asset Management-Systems führt zu einem optimierten Wartungsprozess, niedrigeren Kosten und weniger Ausfallzeiten. In diesem Artikel führen wir dich durch die Grundideen, damit du bereit bist, deine Vermögenswerte in Topform zu halten!

Wo liegt der Unterschied zwischen Instandhaltungsmanagement und Asset Management?

Du hast vielleicht schon von CMM-Systemen gehört, das sind computergestützte Instandhaltungsmanagementsysteme. Diese Softwareprogramme sind darauf ausgelegt, deinen Instandhaltungsprozess zu optimieren. Aber was ist dann der Unterschied zu Asset Management?

Instandhaltungsmanagement ist nur ein Teil von Asset Management. Instandhaltungsmanagement befasst sich mit Wartungsplänen, Arbeitsvorbereitung und Lagerverwaltung. Asset Management hingegen umfasst den gesamten Lebenszyklus deiner Vermögenswerte. Dazu gehören beispielsweise auch Beschaffung, Verträge, HSE-Protokolle und schließlich die Entsorgung/Wiederverwertung der Vermögenswerte.

Asset Management und Instandhaltungsmanagement sind also miteinander verbunden, wobei Asset Management einige Schritte weitergeht.

Für wen ist Asset Management geeignet?

Unternehmen, die viele teure Vermögenswerte besitzen (Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude usw.), profitieren am meisten von einer soliden Asset Management-Strategie. Die Transport-, Energie- und Produktionsindustrie sind Beispiele für Branchen, die viel von einer starken Asset Management-Strategie profitieren können.

Das gesagt habend, kann jedes Unternehmen die Prinzipien des Asset Managements anwenden, um den Lebenszyklus seiner Vermögenswerte zu optimieren. Denke einmal darüber nach, welche Geräte du täglich verwendest, und welche Auswirkungen es hat, wenn diese Geräte nicht mehr funktionieren oder gewartet werden müssen. Wie lange möchtest du ein Gerät nutzen? Wie stark wirkt sich ein Ausfall auf deine Geschäftsprozesse aus? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen, wie du deine Asset Management-Strategie gestalten solltest.

Das Asset Management Maturity-model

Es gibt ein Modell, das die verschiedenen Phasen des Asset Managements für Unternehmen darlegt. Du kannst dieses Asset Management Maturity Model (AMMM) verwenden, um zu bestimmen, wo du stehst. Es gibt einige Variationen dieses Modells mit unterschiedlichen Begriffen. Die Absicht besteht hauptsächlich darin, anhand deiner aktuellen Situation ein Bild von den nächsten Schritten zu haben. Das am häufigsten verwendete Modell hat fünf Phasen: chaotisch, beginnend, entwickelnd, kontrolliert und optimiert. Wir besprechen die Phasen unten.

Chaotisch

Wenn deine Antwort auf die Frage zu Beginn dieses Artikels "Weiß ich nicht" lautet, befindest du dich höchstwahrscheinlich in der chaotischen Phase des Asset Managements. Du besitzt einige wichtige Geräte, die du für deine primären Geschäftsprozesse benötigst. Du hoffst vor allem, dass sie nicht ausfallen, denn es kostet viel Zeit, Geld und Mühe, sie zu warten oder zu ersetzen. Es gibt jedoch keine klare Vorgehensweise, falls dies passiert. Außerdem bist du dir des Konzepts 'Asset Management' nicht bewusst, verfolgst deine Vermögenswerte nicht und hast keine Wartungspläne. Reparaturen erfolgen reaktiv und ad hoc. Du führst kein Logbuch oder Register deiner Vermögenswerte und Wartungen.

Beginnend

Du hast eine klare Vorstellung davon, was Asset Management ist und wie es deiner Organisation zugutekommt. Du entwickelst eine Strategie, um den Zustand deiner Vermögenswerte im Auge zu behalten. Du denkst voraus und verfügst über das notwendige Know-how oder schnelle Hilfe, um schnell zu handeln. Du hältst einen Vorrat an Ersatzteilen vor. All dies, um deine Vermögenswerte so wenig wie möglich stillstehen zu lassen. Möglicherweise hast du bereits einen klaren Inspektionsplan für deine kritischen Vermögenswerte. Was Unternehmen in der Beginnenden Phase gemeinsam haben, ist, dass du die Informationen und den Status deiner Vermögenswerte auf konsistente Weise zu erfassen beginnst.

Entwickelnd

Du hast ein konsistentes System, um die Informationen und den Status deiner Vermögenswerte zu verfolgen. Du gehst noch einen Schritt weiter und integrierst finanzielle Informationen über deine Vermögenswerte und Reparaturkosten. Außerdem hast du eine klare Vorstellung vom Lebenszyklus deiner Vermögenswerte. Du nutzt all diese Informationen, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die den größten Nutzen bringen: nämlich wann und wo du Wartungen und Reparaturen durchführst und wann du etwas ersetzt. Da du über diese Daten verfügst, wechselst du von einem reaktiven Asset Management-Ansatz zu einem präventiven. Du reduzierst deine Ausfallzeiten weiter und steigerst damit die Produktivität.

Kontrolliert

Du überwachst deine Vermögenswerte genau, hast deine Informationen zentralisiert und deine Asset Management-Strategie weiter verfeinert. Du hast die Risiken und Chancen deiner Vermögenswerte erkannt. Mit diesen Informationen gehst du über einfache geplante Wartung hinaus. Wo und wann du Wartungen durchführst, wird durch automatisiertes Zustandsmonitoring, optimale Effizienz und höchsten Ertrag bestimmt. Du hast keinen festen, jährlichen Zeitplan, sondern verwendest vorhersagende Techniken, um diesen Zeitplan zu automatisieren und kontinuierlich anzupassen. Du verfolgst den Zustand deiner Vermögenswerte auf intelligente und finanziell gesunde Weise.

Optimiert

Du hast die vorhersagende Technik deiner Asset Management-Strategie perfektioniert. Du bist ständig dabei, durch standardisierte Verfahren und automatisierte Prozesse den Status deiner Vermögenswerte zu verfolgen. Asset Management ist damit zu einem integralen Bestandteil deines täglichen Geschäfts geworden und die wichtigste Größe bei der Zuweisung deiner Ressourcen. Alles, um einen optimalen Ertrag zu erzielen. Du arbeitest mit klaren KPIs für deine Vermögenswerte: Produktionsvolumen, Betriebsstunden, Kosten usw. Während des Wartens, Reparierens und Ersetzens deiner Vermögenswerte gehen kaum Ressourcen verloren.

Wie startet man mit Asset Management?

Wenn es sich so anhört, als ob Asset Management etwas ist, mit dem du beginnen möchtest, kannst du die folgenden Schritte befolgen, um es in deiner Organisation zu implementieren.

Erfasse deine Geschäftsprozesse, Geräte und laufenden Verträge

Bevor du eine Strategie für dein Unternehmen festlegst und viel Geld für Asset Management-Software ausgibst, ist es wichtig zu wissen, wo du stehst. Überprüfe zunächst deine Unternehmensstruktur, deine Prozesse und deine KPIs. Welche Ressourcen sind entscheidend für deinen Hauptprozess und das Erreichen deiner Ziele? Gibt es bestehende Verträge für diese Ressourcen?

Priorisiere deine Vermögenswerte und Verfahren

Du möchtest eine informierte Entscheidung darüber treffen, in was du investierst, wenn du mit dem Asset Management beginnst. Letztendlich ist das Ziel, einen optimalen Ertrag zu erzielen, und in deinem Hauptprozess sind nun einmal einige Dinge wichtiger als andere. In diese möchtest du natürlich zuerst investieren.

Bestimme deine Startinvestition für Asset Management

Die ersten Schritte sind das Erfassen und Priorisieren deiner Prozesse und Vermögenswerte. Danach möchtest du festlegen, wie viel Zeit und Geld du investieren wirst, um mit deiner Asset Management-Strategie zu beginnen. Je nach Komplexität deiner Geräte und Prozesse kannst du beispielsweise einen Grundwartungsplan für deine wichtigsten Vermögenswerte erstellen. Oder du kannst dir Zeit nehmen, um jede Schraube, jeden Bolzen, jeden Kauf-Mietvertrag und den gesamten Lebenszyklus deiner Geräte in spezielle Software einzugeben. Du weißt am besten, was für dein Unternehmen am besten funktioniert

Wähle ein Asset Management-System

Du hast Entscheidungen über deine Vermögenswerte und Investitionen getroffen. Jetzt gilt es, ein Softwarepaket auszuwählen, das zu deiner Strategie passt. Und es gibt ziemlich viele Auswahlmöglichkeiten. Einige Software konzentriert sich auf bestimmte Branchen, während andere Software stärker auf Wartung oder Finanzen ausgerichtet ist. Welche Software du wählst, hängt vollständig von den vorherigen Schritten und den Zielen ab, die du dir gesetzt hast. Es ist nicht möglich, alle möglichen Softwarelösungen aufzulisten, aber sei dir bewusst, dass es viele verschiedene Optionen gibt und immer ein System existiert, das zu deinen Wünschen passt.

Implementiere deine gewählte Lösung und schule deine Benutzer

Unabhängig von der gewählten Lösung ist dein nächster Schritt, die Punkte 1 und 2 von oben zu nehmen und in deine ausgewählte Software anzuwenden. Die Identifizierung deiner wichtigsten Vermögenswerte und die Auswahl der richtigen Software sind enorm wichtig. Noch wichtiger ist jedoch die Schulung der Menschen, die die Software schließlich verwenden müssen. Dies hat oberste Priorität! Schließlich müssen sie mit dem System arbeiten, und daher müssen sie auch wissen, wie es funktioniert. Denke daran, dass der Erfolg jeder neuen (technischen) Lösung immer davon abhängt, ob die Endbenutzer diese unterstützen.

Nutze Daten intelligent und bleibe in der Verbesserung

Jetzt, da alles steht und du deine ersten Schritte auf der Reise des Asset Managements unternommen hast, liegt dein Fokus darauf, den Prozess kontinuierlich zu verbessern und zu optimieren. Glücklicherweise verfügen die meisten Asset Management-Pakete auch über Berichtsfunktionen. Damit kannst du monatlich, wöchentlich oder sogar täglich Berichte auf der Grundlage verschiedener Statistiken generieren. Durch die Nutzung dieser Berichte kannst du sehen, was gut läuft und wo Verbesserungspotenzial in deiner Asset Management-Strategie besteht. Das intelligente Nutzen von Berichten ist entscheidend dafür, die Asset Management-Maturitätsleiter zu erklimmen!